Sie leiden an einer unangenehmen, in der Regel harmlosen und meist virusbedingten Durchfallerkrankung? Ihr Organismus hat dies erkannt und versucht nun, den Erreger mittels Durchfall zu entfernen. Diese „gute“ Reaktion ist meist nach 24 – 48 Stunden abgeschlossen. Mit folgenden Hinweisen können Sie Ihren Körper bei der Heilung unterstützen. Beachten Sie folgende Hinweise zur Ernährung:

1. Die Ernährung einstellen, nur schlückchenweise Tee trinken. Trinken Sie jedoch solche Mengen, dass Sie weiterhin einen hellen Urin produzieren. Kamillentee ist jetzt besonders hilfreich.

2. Wenn Sie heftigen Hunger verspüren, essen Sie ganz langsam eine Scheibe trockenes Brot, Knäckebrot oder Salzstangen.

3. Die erste warme Mahlzeit besteht aus einem Teller Kartoffelsuppe. Wenn Sie diesen Teller gut vertragen haben und die Nahrungsaufnahme nicht mit einem Durchfall „quittiert“ haben, dann
können Sie einen zweiten Teller langsam essen.

4. Keine tierischen Lebensmittel wie Fleisch, Wurst, Fisch, Milch, Milchprodukte, Fett oder Eier.

5. Diese Lebensmittel können Sie nach einem Aufbautag, an dem Sie nur trockenes Brot, Kartoffeln oder Reis mit Gemüse essen, können Sie wieder zu Ihrer üblichen Ernährung zurückkehren.

6. Ein besonders hilfreiches Getränk, mit dem insbesondere kleine Kinder vor der ggf. sehr bedrohlichen Austrocknung bewahrt werden, ist das sog. Elektrolytgetränk. Auf einen Liter abgekochtes Wasser geben Sie acht Teelöffel Zucker und einen halben Teelöffel Salz. Als Geschmacksverbesserer können Sie ggf. ein Glas Orangensaft zufügen. Schlückchenweise trinken!

Anmerkung: Warum ist das Trinken in kleinen Portionen so wichtig?
Trinkt man z. B. auf einen Zug ca. einen halben Liter Flüssigkeit, dehnt sich der Magen kurzfristig aus, und über sog. Dehnungsrezeptoren im Magen wird der Dickdarm „in Gang gesetzt“. Da im Rahmen einer Durchfallerkrankung der Dickdarm jedoch nicht ausreichend die Flüssigkeit aus dem Darmlumen resorbiert, kommt es zu einer Anregung der Darmtätigkeit, was unweigerlich zum nächsten Durchfall führt. Deswegen soll man also schlückchenweise trinken! Eine Wärmflasche oder feucht-warme Bauchwickel lindern die krampfartigen Bauchschmerzen übrigens sehr gut.

Bitte suchen Sie die Praxis unverzüglich auf oder bestellen Sie einen Hausbesuch bei

– anhaltenden Temperaturen über 38,5° C,
– anhaltenden Bauchschmerzen,
– blutigen Durchfällen,
– Gewichtsverlust von mehr als 10% (bei Kindern und Kleinkindern von mehr als 5%),
– erneuter Verschlechterung im Verlauf der Erkrankung sowie bei
– Unsicherheiten zum Krankheitsverlauf.

Wichtig sind die folgenden Hygienemaßnahmen: Nach jedem Stuhlgang die Hände gründlich waschen und desinfizieren. Möglichst eine eigene Toilette benutzen, die nach der Krankheit gründlich
gereinigt und desinfiziert werden muss. Die Nahrung sollte von nicht-erkrankten Mitbewohnern zubereitet werden. Händekontakt meiden. Wir wünschen Ihnen gute Besserung,