Sie haben eine periphere arterielle Verschlusskrankheit, bei der eine oder mehrere Arterien Ihres Beines verlegt bzw. stark eingeengt sind. Ihr Körper ist bestrebt, Ersatzgefäße auszubilden, die dem Fuß wieder mehr Blut zuführen sollen. Dieser Vorgang braucht Zeit und kann durch bestimmte Übungen effektiv gefördert werden. Wenn Sie das unten erläuterte Trainingsprogramm konsequent durchführen, kann eine Gefäßoperation herausgezögert oder vielleicht ganz verhindert werden. Ich habe mit diesem Programm in über 30 Jahren sehr gute Erfahrungen sammeln können.
Trainingsprogramm
Prinzip: Die Übungen bestehen aus der Durchführung von Zehenständen, die in Zahl und Folge individuell dem Grad der Durchblutungsstörung angepasst werden.
Durchführung: Aufstellung mit geschlossenen Beinen. Durch maximales Anheben der Fersen gelangt man in den Zehenstand, danach erfolgt die sofortige Rückkehr in Ruhestellung:
Bestimmung des Trainingsumfangs: Man zählt die Zehenstände, die in zügiger Folge ausgeführt werden können, bis starker Wadenschmerz auftritt. Von dieser Zahl werden zwei Drittel als Übungsbasis angenommen.
Beispiel: Starker Schmerz beginnt nach 30 Zehenständen. Die Übungszahl beträgt daher 20.
Es wird dreimal täglich geübt, früh, mittags und abends. Das folgende Schema hat sich sehr bewährt: Übungszahl – 3 min. Pause – Übungszahl – 3 min. Pause – Übungszahl – Ende.
Bei diesem Beispiel würde wie folgt trainiert: 20 Zehenstände – 3 min. Pause – 20 Zehenstände – 3 min. Pause – 20 Zehenstände – Ende.
Nach einer Woche wird die Übungszahl geprüft und entsprechend heraufgesetzt. Beispiel: Starke Schmerzen beginnen jetzt bei 39 Zehenständen, die neue Übungszahl beträgt daher 26.
Nach den ersten Übungstagen kann ein Muskelkater auftreten. Ist dieser intensiv, sollte zwei Tage pausiert werden.